DIAGNOSTIK UND KULTUR
Kulturelle Einflüsse verstehen - AC/DC-Verfahren kultursensibel und valide gestalten
Dr. Anke Terörde-Wilde & Sabine Kullak
Internationale Teams in global tätigen Unternehmen sowie die zunehmende Vielfalt durch Fachkräftemigration führen dazu, dass kulturelle Diversität den Kontext diagnostischer Entscheidungen zunehmend prägt. Doch wie lassen sich Assessment- und Development-Center und andere eignungsdiagnostische Verfahren kulturfair, valide und kontextsensibel gestalten?
Der Workshop gibt einen praxisnahen Überblick über Konzepte, Chancen und potenzielle Fallstricke von Diagnostik in interkulturellen Settings. Im Fokus steht die Gestaltung diagnostischer Verfahren von der Anforderungsanalyse über die Durchführung bis hin zum Feedback, sodass kulturelle Einflüsse systematisch berücksichtigt und diagnostische Verzerrungen vermieden werden.
Neben methodischen Aspekten wird auch die Rolle der Beobachtenden thematisiert: Wie lässt sich die Sensibilität für kulturelle Einflussfaktoren stärken? Und welche Strategien helfen, Bias und Fehlurteile zu vermeiden?
Auf Basis konkreter Praxisbeispiele und entlang des gesamten diagnostischen Prozesses werden Strategien für einen reflektierten Umgang mit Diagnostik und kulturellen Einflussfaktoren erarbeitet. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, eigene Praxisfälle einzubringen und erhalten konkrete Handlungsempfehlungen für ihren eigenen Arbeitskontext.
LEITFRAGEN DES WORKSHOPS
- Welche Rolle spielt Kultur in der Diagnostik – über nationale Kulturen hinaus (z. B. Unternehmens-, Bildungs- oder Fachkulturen)?
- Welche diagnostischen Verfahren kommen im interkulturellen Kontext zum Einsatz (z. B. Management-Assessments für international agierende Führungskräfte, Auswahl von Expatriates, Recruiting ausländischer Fachkräfte)?
- Wie lassen sich ACs und andere Verfahren kulturfair und valide gestalten?
- Welche Bias- und Fairnesskriterien sind zu berücksichtigen?
- Welche Rolle spielen Sprache, Bildungshintergrund und interkulturelle Vorerfahrung der Teilnehmenden?
- Wie lassen sich Beobachtungsfehler im interkulturellen Kontext vermeiden – und wie können Beobachtende dafür sensibilisiert werden?
- Was ist bei der Entwicklung und Durchführung diagnostischer Instrumente im internationalen Umfeld besonders zu beachten?
INHALTE
- Kulturelle Diversität in Diagnostik und Auswahlverfahren
- Definition und Ableitung von Anforderungen
- Bias und Fairness: Grundlagen und Anwendungsbeispiele
- Kulturfaire Gestaltung von Tests, Interviews und simulationsorientierten Übungen
- Beobachtungs- und Bewertungsprozesse im interkulturellen Kontext
- Reflexion der eigenen Rolle und diagnostischen Haltung
- Praxisbeispiele aus internationalen Auswahlverfahren
- Entwicklung und Anpassung diagnostischer Verfahren
- Grenzen standardisierter Diagnostik im interkulturellen Raum